Niereninsuffizienz beim Hund
Niereninsuffizienz beim Hund

Niereninsuffizienz beim Hund

Erfahrungsbericht

Wie es im Leben immer so ist – man hofft, es trifft einen nicht. Und doch kam der Tag, an dem mir gesagt wurde, Ronja hat eine Niereninsuffizienz. Es war natürlich nicht gleich klar, dass Ronja’s Probleme mit einer Niereninsuffizienz zusammen hängen können. Ich dachte, sie hat Magenprobleme. Da es nicht besser wurde, bin ich zu meiner Zierärztin. Das Ronja Probleme mit dem Magen hatte war für Sie offensichtlich. Es gab eine Spritze und weiterhin Schonkost. Ich habe mich wieder an Schonkost für Ronja ( Hühnen, Pute mit Möhren und Reis) gehalten habe, ging es. Sobald ich ihr wieder anderes Futter gegeben habe, wurde die Problematik wieder schlimmer. Also bin ich wieder zu unserer Tierärztin, die uns jetzt schon seit längerem betreut und uns auch gut kennt. Weil es nicht besser wurde und wir immer Sommer einmal bei Ihr waren, weil Ronja sehr starke Magenschmerzen hatte, nachdem sie im Sommer aus einem berliner See getrunken hatte, hat sie ein großes Blutbild von Ronja anfertigen lassen. Ihr Verdacht war, das dreckige Seewasser hat vielleicht zu mehr Folgen geführt. Leider hat sich Ihr Vermutung bestätigt. Ronja`s Leberwerte liegen außerhalb der Norm und die Fohlsäure-Werte stimmen nicht. Ich weiss noch, wie mich meine Tierärztin anrief, um mir die Ergebnisse mitzuteilen. Sie meinte, das könnte eine Folgeerscheinung von der Vergiftung sein. Wenn man das als Hundebesitzer hört, bricht gefühlt erstmal die Welt zusammen. Zumindest war es bei mir so. Die Einsicht, Ronja nicht vor allem schützen zu können, tat weh. Natürlich weiss ich, dass ich meine Hündin nicht vor allem schützen kann, aber eine Vergiftung durch einen „gekippten“ See ist einfach unnötig. Es hätte nicht sein müssen. Allerdings liebt meine Hündin es, Regenwasser oder überhaupt Wasser in der Natur zu trinken. Halte ich sie davon ab und gebe ihr das mitgenommen Leitungswasser, was ich so gut wie immer dabei habe, sagt ihr Blick nur: „Dann trinke ich lieber gar nichts, bevor ich dein Leitungswasser trinke.“

Symptome einer Niereninsuffizienz beim Hund

Man unterscheidet zwischen einer chronischen und einer akuten Nierenschwäche. Bei einer chronischen Niereninsuffizienz ist der Prozess oft schleichend, was das Erkennen eindeutiger Symptome erschwert. Bei einer akuten Niereninsuffizienz treten Symptome ganz plötzlich auf. Dann sollte man schnell handeln, da der Besuch beim Tierarzt Schlimmeres verhindern kann. Je nach Art und Stadium der Niereninsuffizienz beim Hund können folgende Symptome auftreten:

Symptome einer Niereninsuffizienz:

  • Unerklärliche Gewichtsabnahme beim Hund
  • Aktive und verspielte Hunde werden sehr ruhig
  • Hund trinkt sehr viel
  • Vermehrter Harnabsatz
  • Mangelnde Stubenreinheit Ihres Hundes
  • Hund frisst nicht mehr
  • Hund hat schlechten Maulgeruch
  • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können beim Hund auftreten
  • Hund kann erhöhte Temperatur oder Fieber aufweisen

Bei Ronja ist ein grummelnder Magen noch sehr auffällig.

Wie wir Ronja`s Niereninsuffizienz behandeln:

  • wir haben einen wöchentlichen Termin bei unser Tierärztin
  • korrekte Verabreichung der Medikamente – passiert bei uns durch die Tierärztin
  • Notfallnummer parat haben, falls sich die Symptome plötzlich intensivieren
  • nierenschonende Fütterung
  • ich versuche zu vermeiden, dass Ronja in Stresssituationen gerät, um die Produktion von Stresshormonen zu verhindern
  • ich halte stets ausreichend Wasser für Ronja bereit

Was ich nun bei der Ernährung meiner Hündin mit Niereninsuffizienz beachten muss

Die Niereninsuffizienz bringt nun einige Veränderungen für uns mit sich. Die ständige Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser ist bei Hunden mit Nierenschwäche extrem wichtig, da sie vermehrt Urin ausscheiden.

Reduktion von Phosphor und Natrium

Das Futter eines Hundes mit Niereninsuffizienz sollte phosphor- und natriumarm sein. Bei der Auswahl des Futters muss auf den Phosphorgehalt geachtet werden, da das Reduzieren von Phosphor im Futter das Fortschreiten einer chronischen Niereninsuffizienz verlangsamen kann.

Reduktion von Proteinen im Futter – oder doch nicht?

Das Reduzieren von Proteinen in der Ernährung des Hundes entlastet den Stoffwechsel. Die Proteine sollten nicht komplett wegfallen, sondern durch qualitativ hochwertige Proteine in nur bedarfsgerechter Menge geliefert werden. Proteine erhält der Hund aus dem Fleisch im Futter, das bei nierenkranken Hunden hochwertig sein sollte. So stellt man sicher, dass der Hund trotz Nierendiät keine Mangelerscheinungen aufweist.

Lebensmittel, die Ronja essen kann:

Reduktion von Phosphor und Natrium!!!

Lebensmittel, die ok sind, weil günstiges Kalium-Phosphor-Verhältnis

  • Das Fleisch  sollte vorwiegend Muskelfleisch mit einem hohen Fettgehalt sein, gut geeignet sind hier Gänse-, Enten-, Hühner- oder Putenfleisch mit Haut, fettere Abschnitte vom Rind (z. B. Hackfleisch, Brust, Spannrippe), Lamm oder Schaf.
  • Äpfel
  • Birnen
  • Zucchini
  • Kartoffeln
  • Kürbis
  • Hühnchen
  • Ziege
  • Ente
  • Ei
  • Fisch
  • Milchprodukte
  • fettes Fleisch
  • Omega-3-Fettsäuren

Fleisch/Fisch:

Das Fleisch sollte vorwiegend Muskelfleisch mit einem hohen Fettgehalt sein. Gänse-, Enten-, Hühner- oder Putenfleisch mit Haut, fettere Abschnitte vom Rind (z. B. Hackfleisch, Brust, Spannrippe), Lamm oder Schaf sind gut geeignet. Im gekochten bzw. gebratenen Zustand ist auch Schweinefleisch geeignet. Sollte der exakte Fettgehalt des Fleisches bekannt sein, sollte darauf geachtet werden mind. 15 % Fettgehalt zu erreichen. Einmal pro Woche kann auch ein fetter Fisch wie Lachs oder Makrele gefüttert werden.

Kohlenhydrate:

Kohlenhydrate stellen eine unerlässliche zusätzliche Energiequelle dar, um den Protein- und Phosphorgehalt der Ration so niedrig wie möglich zu halten. Kartoffeln, Nudeln oder Reis sind gut geeignet, da sie als stärkereiches Futtermittel eine leicht verdauliche und gut verfügbare Energiequelle sind. Sie müssen allerdings für eine gute Verwertbarkeit sehr weich gekocht werden. Die Faustregel ist ca. 15–20 min, was länger ist, als für den Menschen üblich. Abwechslung ist auch hier möglich, wenn die Nahrtungsmittel und der tägliche Wechsel gut vertragen werden. Eine weitere Alternative sind verschiedene Flockensorten wie z. B. Kartoffel- oder Reisflocken. Diese sollten vor der Fütterung in ca. der 3–4-fachen Menge heißem Wasser eingeweicht werden und abgekühlt werden. Dabei entsprechen 100 g gekochte Kohlenhydrate ca. 25–30 g getrockneten Flocken.

Gemüse/Obst:

Es können bis auf wenige Ausnahmen alle Gemüse- und Obstsorten verwendet werden. Sie dienen in der Hundeernährung als Ballaststoffquelle. Auf folgende Sorten dürfen nicht gefüttert werden: Zwiebeln, Knoblauch, Lauchgewächse, Avocado, Trauben und Rosinen.

Tabu, weil Lebensmittel  einem hohen Phosphorgehalt

  • Knochen
  • Knochenmehle
  • Innereien, Hefe oder Molke
  • Hafer
  • Weizenkleie

Für weiter führende Informationen empfehle ich folgenden Blogartikel von www.vet-dogs.de :

Der Blog von Vet-Dogs – www.vet-dogs.de

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